Schuldenfalle Studium? Was man beim privaten Studienkredit beachten muss
Nach den Bummelstudenten müssen nun auch immer mehr Erstsemester in vielen Bundesländern für Studiengebühren aufkommen. Neben den gestiegenen Lebenshaltungskosten für Strom, Miete, Essen sowie teuren Fachbüchern kommen Ausgaben von bis zu 500 Euro pro Semester dazu. „Studieren auf Pump“ wird angesichts dieser Entwicklung für immer mehr Studenten eher die Regel als die Ausnahme. Auf den steigenden Geldbedarf von Studierenden reagieren deshalb viele Banken mit Studienkreditmodellen. Die Redaktion von banktip.de zeigt, welche bundesweiten Angebote es gibt und worauf bei der Entscheidung für einen Studienkredit zu achten ist.
Bundesweit bieten die Deutsche Kreditbank, die Dresdner Bank und die Deutsche Bank eigene Studienkredite an. Alle drei Anbieter warten mit verschiedenen Studienkreditkonzepten auf. Das Angebot der Deutschen Kreditbank wird aus einem Bildungsfonds finanziert, den die Bank unter „gesellschaftliches Engagement“ verbucht. Die Deutsche Kreditbank garantiert einen Nominalzins von 5 Prozent jährlich, Studenten erhalten maximal 500 Euro im Monat. Allerdings gibt es den Studienkredit nur für das Hauptstudium bis maximal 2 Semester nach der Regelstudienzeit.
Dem FlexiStudienkredit der Dresdner Bank liegt ein anderes Konzept zugrunde: Statt eine feste Monatsrate mit den Studierenden zu vereinbaren, räumt die Bank ihnen einen Kreditrahmen zwischen 200 und 600 Euro auf dem Girokonto ein. Er funktioniert also wie ein erweiterter Dispositionskredit, der beanspruchte Kredit kann flexibel auf den Studienverlauf angepasst werden. Allerdings sind auch die Zinsen von derzeit 8,99 Prozent nominal jährlich für Studienanfänger ohne Berufsausbildung relativ hoch. Als Werbeangebot für finanzstarke Kunden von morgen ist der Studienkredit der Deutschen Bank zu verstehen. Hier spielt der Studienplan eine wichtige Rolle bei der Vergabe des Kredits, zudem verlangt die Bank maximal alle zwei Jahre Leistungsnachweise. Die monatliche Auszahlungssumme liegt zwischen 50 und 800 Euro , die Auszahlungsdauer zwischen 6 und 60 Monaten.
Alle genannten Studienkreditangebote orientieren sich an der Regelstudienzeit des gewählten Studienfachs. Wer sich nicht sicher ist, ob er oder sie beim gewählten Fach bleiben will, sollte daher den Beginn des kreditfinanzierten Studiums etwas nach hinten verlegen - aber natürlich nicht über die Altersgrenze von 23 bis 30 Jahren oder die Regelstudienzeit plus zwei Semester. Studienfachwechsel müssen der Bank gegenüber angezeigt werden, die den Wechsel sonst als Abbruch wertet und die Auszahlungen stoppt.
Die meisten Studienkreditangebote haben gegenüber anderen Finanzierungsformen, wie z. B. dem Bafög-Darlehen, schwerwiegende Nachteile: Sie müssen vollständig zurückgezahlt werden, die erste Rückzahlung ist in der Regel ein bis zwei Jahre nach Studienende fällig und die Höhe der abzustotternden Rückzahlungsrate zudem unabhängig vom tatsächlich erzielten Einkommen. Auch kleinere, über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommene monatliche Auszahlungsbeträge können über die Jahre schnell auf eine stattliche Summe anwachsen - ganz zu schweigen von den Zinsen. Bei Angeboten mit variabel verzinsten Darlehen sollte man zudem auf das Risiko künftig steigender Zinsen achten. Für alle privaten Studienkreditmodellen gilt daher die Devise: Aufnehmen sollte man so viel Geld wie nötig für so kurze Zeit wie möglich.
03.04.2007, Optel Media Services / Banktip
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